Vom Amtsgericht betrogen ?
Mutter kämpft um Sorgerecht für ihre Kinder
Bad Neustadt/Gera (mh).
Karolin V. (Name von der Redaktion geändert) fühlt sich von der „menschenverachtenden Praxis an bayerischen Amtsgerichten“ betrogen.
Die 30-jährige Mutter zweier Kinder im Alter von zwei und vier Jahren soll, wenn es nach dem Gutachten eines vom Bad Neustädter Gericht bestellten Psychologen geht, das Sorgerecht für ihre Kinder verlieren.
Dabei ist sie im Februar, als bereits das Trennungsjahr lief, eigens aus ihrer Heimat Gera wieder in die eheliche Wohnung im Landkreis Rhön-Grabfeld gezogen, „um den Kindern das Recht auf ihre Mutter zu erhalten“.
Unverständlich und verdächtig ist für Karolin V. die Tatsache, dass nach ihren Recherchen in den jüngsten zehn Sorgerechts-Fällen bei ein und dem selben Richter stets die Mütter ihre Kinder verloren.
Deswegen hat die Frau eine Interessengemeinschaft gegründet, in der sich Mütter mit gleichem Schicksal zusammengeschlossen haben.
Über 40 Fälle „immer der gleiche Gutachter“, sind bekannt, in denen Müttern das Sorgerecht für ihre Kinder aberkannt wurde.
Die Dunkelziffer dürfte noch weit höher liegen.
„Uns ist kein Fall bekannt, in dem eine Mutter jeweils wieder ihr Kind zugesprochen bekam“.
Aus diesem Grund ist Karolin V. jetzt mit ihren Kindern in Gera geblieben. Sie hofft, dass das dortige Amtsgericht den Fall überprüft und „eine Entscheidung zum Kindeswohle“ trifft, damit sie mit ihren Kindern rechtens zusammenbleiben kann.
Mit einer Flugblattaktion auf dem Marktplatz ihrer Heimatstadt hat die engagierte Mutter gestern begonnen, die Gerarer auf ihre Lage aufmerksam zu machen.
„Unser einziger Wunsch ist es, wieder ganz normal leben zu können.“