Väterliche Verantwortung

Ohne den Kindsvater meiner beiden kleinen Kinder Alexander und Stefanie schlecht machen zu wollen, werde ich dennoch ein kurzes Profil dessen zusammenfassen.

N. R., mein Ehemann und Kindsvater, wurde im Haus seiner Mutter in Windshausen geboren. Seither verlebt er seine Zeit dort.

Als ich diesen Mann kennenlernte, bewohnte er die oberste Etage, Dachgeschoß, ausgebaut als Wohneinheit mit Schräge, des Hauses seiner Mutter. Seine Mutter putzte, kochte, wusch und umsorgte, versorgte und betreute ihren damals 34 jährigen Sohn, daran hatte sich bis zu meinem Einzug nichts geändert.

Als ich zu meinem Mann in die Wohnung einzog, gab es von Anfang an zwischen meiner Schwiegermutter und mir Probleme. Ich erklärte ihm als auch ihr, daß dies jetzt unser Haushalt ist und sie hier nichts mehr machen müsse.
Ich wollte unseren Haushalt selber führen, mit allem, was dazugehört und auch selbstverständlich ist.
Immer, wenn ich mal nicht zu hause war, machte meine Schwiegermutter unsere Wohnung sauber, mein Mann wurde von ihr versorgt. Für ihn war das voll und ganz in Ordnung. Er verstand nicht, was ich hatte, warum ich mich dagegen sträubte.

Während seiner Berufstätigkeit, welche er innerhalb unserer Ehezeit (6.03.95) von sich aus dreimal kündigte und wechselte, brauchte er sich um nichts zu kümmern, da ich zu hause war. Es änderte sich auch nichts daran, als Alexander im Oktober 1995 und Stefanie im Februar 1997 geboren wurde.

Zuletzt arbeitete der Kindsvater im geteilten Dienst als Altenpfleger.
Wenn meine Kinder früh aufstanden, war er bereits auf Arbeit, mittags als er nach hause kam, sah er sie nur ganz kurz, da sie ins Bett gingen. Wenn ich mittags sah, daß mein Mann von der Arbeit kam, stellte ich ihm den Teller mit seinem Mittagessen auf den Tisch. Bis er sich an das Essen begab, war es meistens kalt, denn er ging immer zuerst zu seiner Mutter, begrüßte sie und sie erzählte ihm erstmal alle Neuigkeiten. Erst danach kam er in unsere Küche. Es änderte sich auch nichts daran, als ich ihn mehrmals deswegen zur Rede stellte.
Gegen seine Mutter war ich völlig machtlos.
Nach dem Mittagessen telefonierte er manchmal noch mit seinen Arbeitskolleginnen, danach hielt er Mittagsruhe. Wir hatten bis dahin kaum ein paar Worte miteinander gewechselt. Worüber auch, denn seine Mutter hatte ihm doch schon alles erzählt und mitgeteilt.
Kurz bevor er nachmittags wieder zum Dienst mußte, stand er auf, und abends kam er wieder nach hause. Da waren die Kinder bereits wieder im Bett. Sein Abendbrot stand fertig auf dem Tisch, um jegliche Angelegenheiten im Haushalt brauchte er sich nicht kümmern.
Hatte er mal frei, dann nahm ihn meistens seine Mutter in Beschlag. Gemeinsame Unternehmungen mit uns und ihm fanden fast nie statt, ich kann mich nicht daran erinnern.

Ich hatte die Kinder den ganzen Tag alleine, fuhr auch alleine mit ihnen in den Urlaub, ging zu Veranstaltungen des Dorfes, zur wöchentlichen Krabbelgruppe, besuchte Bekannte (mein Bekanntenkreis, denn mein Mann hatte keinen Bekanntenkreis), die auch Kinder hatten, nahm am gesellschaftlichen Leben des Dorfes teil, etc. immer mit den Kindern und ohne den Kindsvater.

Im Februar 1998 hatte ich für die Kinder ein Faschingskostüm genäht, ich dachte, wir würden einmal alle zusammen zur Faschingsveranstaltung des Dorfes gehen. Doch, als ich die Kinder fast angezogen hatte, meinte der Kindsvater, ich sei ihm doch nicht böse, wenn er nicht mitgeht…
So war es immer, er hatte nie Lust mit mir und den Kindern was zu unternehmen.

Während er noch arbeiten ging, bedauerte ihn seine Mutter ständig, daß er doch so schwer arbeiten müsse, ihr armer Sohn. Ich traute mich kaum, meinen Mann wegen Mithilfe im Haushalt anzusprechen, denn meine Schwiegermutter ging davon aus, daß ich ja den ganzen Tag Zeit habe und ihr Sohn schwer genug arbeite.

Im Sommer 1997 war Stefanie lange Zeit krank. Als ich sie abstillen und an anderes Essen gewöhnen wollte, nahm sie dies nicht an, vertrug einfach nichts anderes, als Muttermilch. Also stillte ich vorerst weiter, da ich fast täglich mit ihr beim Kinderarzt war.
Meine Schwiegermutter unterstützte mich auch „tatkräftig“, sie meinte immer, ich hätte wohl nur noch blaues Wasser und keine gescheite Milch mehr, um mein Kind zu stillen. So fütterte ich dann Ziegenmilch zu. Das war anfangs das einzige, was Stefanie vertrug. Ich mußte anfangs auch mein kleines Mädchen zum essen „zwingen“, es war für mich selbst eine sehr schwere Zeit, was man mir auch ansah.
Dennoch machte ich niemanden etwas recht, ich war immer die Böse, und was ich denn nur hätte … .

Als der Kindsvater im November 1997 zu hause blieb war seine Mutter erleichtert, er solle sich jetzt erstmal ausruhen, er müsse sich jetzt erstmal erholen und das tat er auch.
Obwohl er zu hause war, merkte ich nicht viel davon. Ich hatte die Kinder den ganzen Tag immer, wie vorher auch, alleine. Er setzte sich an den gedeckten Tisch, den Haushalt führte ebenfalls ich. Alles, wie vorher auch. Er sah abends bis spät, meist auch bis früh, TV, oder brütete über seinem angeblichen Roulettsystem und schlief am nächsten Morgen lange.
Die Kinder waren bereits fertig, als er aufstand, manchmal gab es auch bereits Mittagessen. Irgendwann stellte ich meinen Mann zur Rede und teilte ihm mit, daß es so nicht weitergehe, daß ich es nicht einsehe, daß er früh nicht aufsteht, wenn er solange fern sieht, das dies sein Problem sei.
Seither habe ich ihm dann meistens früh geweckt, zumindest spätestens, als die Kinder fertig waren.

Dann verlangte ich von ihm auch, daß , wenn er schon zu hause ist, er sich im Haushalt beteilige oder wenigstens im Nebenbei noch etwas Geld hinzuverdienen soll. Daraufhin bedauerte seine Mutter ihn wieder, wie schwer er es doch hätte als Hausmann…

Dann fing er an regelmäßig zwischen 2-5 mal in der Woche ins Casino zu gehen, um Roulette zu spielen. Meist nachmittags bis spät abends. Also war er wieder nicht da und wenn er da war, war er meistens bei seiner Mutter oder schlief.
Auf alle Fälle war er für uns nicht da, für mich auf gar keinen Fall.

Mit meiner Cousine, welche aus ausbildungstechnischen Gründen mit in dem Anwesen meiner Schwiegermutter wohnte, ging ich manchmal mit den Kindern spazieren oder zu Veranstaltungen, damit ich nicht immer nur alleine mit den Kindern etwas unternehme. Auch saß sie fast jeden Abend mit bei mir, wenn der Kindsvater seine Zeit im Casino verbrachte.

Alles in allem hat die Mutter des Kindsvaters ihn einseitig verantwortlich erzogen, er übernimmt Verantwortung für seine Mutter. Jemand anderes, noch nicht einmal ich als seine Frau, kann jemals eine ähnliche Stellung einnehmen, ihn aus seiner Abhängigkeit zu seiner Mutter befreien, er findet es so wie es ist, in Ordnung.

Jegliche Einwände meinerseits wurden abgeblockt, was ich denn bloß wolle, sie meine es doch nur gut, ich soll halt nicht so sein.
Auch hatte ich nie Rückendeckung , wenn es um Meinungsverschiedenheiten zwischen mir und seiner Familie ging. Er hielt immer zu denen. Alles, was ich machte, war in seinen Augen falsch.
Seine Mutter bestärkte ihn in allem.
Selbst als er seinen Ehering, schon lange vor unserer Trennung im Dezember 1998, abnahm und ich seine Mutter daraufhin ansprach, da er dabei nichts fand, so äußerte er sich mir gegenüber, meinte sie nur zu mir, da wäre doch nichts dabei, ich bräuchte schon keine Angst haben, daß er eine andere hätte.

Auch als für das Anwesen, Haus, meiner Schwiegermutter Anschaffungen getätigt wurden, hier als Beispiel die Eingangstreppe, das Hoftor, Geländer im Haus usw., traf sich der Familienrat.
Ich gehörte nicht dazu.
Der Kindsvater, seine Mutter, des Mutter`s Schwester, welche gleich gegenüber wohnte, und deren Sohn besprachen die Vorschläge und entschieden. Zum Glück wurde mir das Ergebnis ja wenigstens noch mitgeteilt, denn bezahlt wurde dies von unserem Geld.

Im Nebenbei Geld zu verdienen, daran dachte der Kindsvater nicht.
Bis zu meinem Auszug nicht.

Im Dezember 1998, kurz vor meinem Auszug, hatte ich mit meiner Schwiegermutter nochmals Streit, sie schrie mich an, ich könne ja gehen, die Kinder bleiben, dafür würde sie schon sorgen und tatsächlich führt meine Schwiegermutter den Kampf um die Kinder, anstelle des Kindsvaters, der nur als vorgeschobene Marionette seinen Platz fand.

Seit November 1997 war der Kindsvater zu hause. Sein Beruf ist staatlich anerkannter Altenpfleger. Er kümmerte sich in keinster Weise um Arbeit.

Er verlangte die Kinder und von mir wollte er Unterhalt, entsprechende Schreiben, in denen ca DM 900,00 im Monat angebracht scheinen, liegen vor. Ob er Arbeitslosenhilfe erhielt war mir nicht bekannt. In den Scheidungspapieren steht, daß er von der Zuwendung seiner eigenen Mutter leben muß.

Hier liegt auch der Beweis, daß der Kindsvater keinerlei Verantwortung seiner Familie gegenüber tragen kann !

Das ist das Idealbild eines bayerischen Familienvaters !

Hoch lebe Frei Statt Bayern.